Planetenliebhaber kommen dieses Wochenende wieder voll auf ihre Rechnung. Es kommt nicht oft vor, dass man den sonnennächsten Planeten Merkur ohne Probleme mit freiem Auge sehen kann. Er steht nach Sonnernuntergang (ab 18:30) tief im Westen in einer Reihe mit Venus und Jupiter. Venus strahlt sehr auffällig als „Abendstern“ vom Firmament, etwas links nach oben ist Jupiter bestens sichtbar. Später kann man auch noch Mars als orangen „Stern“ im Osten auffinden. Und zu guter Letzt erscheint Saturn nach Mitternacht im Osten und steht um halb 5 genau im Süden. Es leuchten also 5 Planeten (ohne Hilfsmittel sichtbar) vom Himmel. Da für Freitag und Samstag auch gutes Wetter angesagt ist, steht der Beobachtung nichts im Wege.
Planeten
Schon gestern konnte Merkur (-0,6m) leicht im Westen gefunden werden. Schnell das Fernrohr drauf gerichtet und es zeigte sich eine ähnliche Form wie Venus, obwohl das Bild aufgrund der horizontnahen Stellung etwas unscharf geraten war. Sein Auftritt in den nächsten Tagen ist nur kurz, denn nach 19:15 verschwindet er auch schon wieder unterm Horizont.
Anders ist das bei der Venus (-4,1m). Diese fällt schon bei Sonnenuntergang auf und bleibt bis 21:15 Uhr hell strahlend am westlichen Abendhimmel. Mit ca. 60% Beleuchtung wandert Venus durch das Sternbild Fische und zeigt im Fernrohr eine “bauchige Gestalt”.
Der Riesenplanet Jupiter (-2,0m) steht schon bei Sonnenuntergang hoch im Südwesten. Er geht nach 22 Uhr im Westen unter und befindet sich derzeit im Sternbild Widder. Schon im Fernglas sind die 4 großen Monde eindeutig zu erkennen. Im Teleskop dominieren die beiden dunklen Bänder und die Bewegung der Monde im Laufe der Nacht. Heute Abend bedeckt der Planet den innersten Mond Io und danach auch Europa, morgen Samstag stehen jeweils 2 Monde links und rechts der Planetenscheibe.
Mit zwei winzigen Monden, die im Fernrohr kaum zu entdecken sind, kann Mars (-1.2m) abends im Osten im Sternbild Löwe gefunden werden. Er fällt aufgrund seiner orangen Farbe auf und zeigt im Fernrohr dunkle Oberflächendetails und auch eine weiße Polkappe.
Ein weiterer Gasriese, nämlich Saturn (-1,0m) in der Jungfrau kommt nach 22 Uhr über den Osthorizont und steht früh am Morgen um 3 Uhr hoch im Süden. Natürlich sind im Teleskop auch die Ringe ausgezeichnet zu sehen wie auch einige seiner vielen Monde.
Mond
Heute ist Halbmond und es ist am reizvollsten mit dem Fernglas oder Telekop entlang der Licht-Schattenlinen entlang zu „wandern“.
Kometen
Noch immer ist der Komet Garradd als kleiner, diffuser Nebelfleck im Sternbild Kleiner Bär die ganze Nacht beobachtbar; man benötigt aber ein Fernglas um ihn zu erhaschen.
Satelliten
Die Abendsichtbarkeit der Raumstation ISS ist nun zu Ende gegangen und es wird einige Wochen dauern bis sie abends wieder am Himmel zu sehen ist.
Allerdings fliegt eine weitere kleine Raumstation, wenn auch unbemannt, über uns vorbei. Es handelt sich dabei um die chinesische Raumstation Tiangong, die heute tief im Südwesten um ca. 19:47 kurz auftaucht.