Beobachtung

ACHTUNG! Die Beobachtung am Dobratsch ist wegen Schlechtwetter abgesagt! (cb)

Am Freitag, den 15.02.2013, erwartet uns ein seltenes Himmelsschauspiel. Wir werden Zeuge wie ein 50 m großer Gesteinsbrocken (Asteroid 2012 DA14) aus dem All in knappen 28.000 km Entfernung an der Erdoberfläche vorbeirast. Und das mit knapp 280.000 km/h, also rund 280mal schneller als ein Düsenjäger. Mit etwas Wetterglück können wir dieses Ereignis von Mitteleuropa aus beobachten.

Details zum Vorbeiflug

Der Asteroid bewegt sich auf einer ähnlichen Umlaufbahn wie die Erde. Deshalb gibt es immer wieder Annäherungen mit 2012 DA14, um genau zu sein kommt er auf seinem Weg um die Sonne auch zwei mal bei der Erde vorbei. Allerdings selten so nahe wie am 15. Februar 2013. Der nächste “nahe” Vorbeiflug ist am 16. Februar 2046 bei einem Abstand von “nur” rund 1 Million Kilometern.
Man berechnete den geringsten Abstand für Freitag 20:24 Uhr MEZ (plus/minus 2 Minuten). Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Himmelskörper 27.650 km über dem östlichen indischen Ozean. Der Orbit geostationärer Satelliten (Fernseh- und Kommunikationssatelliten zum Beispiel) befindet sich bei rund 35.800 km Höhe (auf dieser Höhe bewegen sich die Satelliten relativ zur Erdoberfläche nicht). Trotzdem dürfte es auch für Satelliten keine Gefahr geben, da die Flugbahn mehr oder weniger zwischen den Orbits der geostationären und der erdnahen Satelliten hindurch geht. Für die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS besteht auch keine Gefahr, ihr Orbit liegt unter 500 km Höhe, also weit vom Asteroiden entfernt.

2012 DA14 NASA Orbit

Blick vom Nordpol auf die Erde. (Quelle: NASA)

2012 DA14 Seitenansicht Orbit

Blick von der Seite (Nordpol oben, Südpol unten) Die grüne Linie ist faktisch parallel zum Äquator. (Quelle: NASA)


Wissenschaftler freuen sich!

Es ist ein äußerst seltenes Ereignis, dass ein Asteroid so nahe bei uns vorbeischaut. Somit haben Wissenschaftler die Chance, 2012 DA14 von der Erde aus unter die Lupe zu nehmen. Wissenschaftler hoffen durch die Beobachtung aus etlichen erdgebundenen Observatorien auf Informationen die Aufschluss zur Zusammensetzung und zum Rotationsverhalten des Objektes liefern. Da der Asteroid doch sehr klein ist, wird man aber auch bei dieser “nahen” Entfernung kaum etwas über Oberflächendetails erfahren können.

Was passiert bei einem Einschlag?

Ein Einschlag von DA14 kann ausgeschlossen werden, da man seine Flugbahn mit ausreichender Genauigkeit vorhersagen kann.
Wenn allerdings ein Objekt dieser Größe auf der Erde einschlagen würde, hätte es eine Sprengkraft von 2.5 Megatonnen TNT (rund 200 Hiroshima-Bomben). Regional wäre das eine Katastrophe, die vergleichbar mit dem Tunguska-Ereignis in Sibiren 1908 wäre (hier wurden 1200 km² Wald dem Erdboden gleich gemacht). Global hätte es keine weit reichenden Folgen.

Wie kann ich den Vorbeiflug beobachten?

Der Vorbeiflug ist von Mitteleuropa aus beobachtbar. Da 2012 DA14 so klein ist, wird er auch nicht besonders hell und ist somit erst mit einem Fernglas beobachtbar. Wegen der geringen Entfernung hängt die Position vom Beobachtungsort ab und muss somit für diesen berechnet werden. Ganz praktisch ist dazu http://www.heavens-above.com oder http://www.calsky.com/. Oberflächendetails bleiben auch im Fernrohr unsichtbar. Man sieht ein weißes Pünktchen, das durchs Gesichtsfeld wandert.
Die Sichtbarkeit beginnt gegen ca. 21:00 Uhr.  Ab diesem Zeitpunkt rast 2012 DA14 mit einer Geschwindigkeit von einem Monddurchmesser pro Minute durch die Sternbilder. Deshalb ist dem Laien ein Sternwartenbesuch zu empfehlen.
Wir werden bei Schönwetter am Parkplatz Roßtratten am Dobratsch bei Villach (Google Maps) mit Fernrohren vertreten sein (letzter Parkplatz der Villacher Alpenstraße). Besucher sind herzlich willkommen.
ACHTUNG! Die Beobachtung am Dobratsch ist wegen Schlechtwetter abgesagt! (cb)

Für Beobachter in Österreich wird 2012 DA14 ziemlich genau im Osten aufgehen und gegen 21:00 Uhr bei einer Helligkeit von 7,8 m am hintere Ende des Sternbildes Löwen vorbeiwandern (bzw. vom Sternbild Jungfrau in das Sternbild Coma Berenices). Er bewegt sich dann weiter in das Sternbild Großer Bär (Großer Wagen) und passiert gegen 22:30 Uhr die Deichsel des Großen Wagens bei einer Helligkeit von nun 8,3 m.  Bis 01:00 Uhr wandert er grob in die Richtung des Polarsterns und verliert bis dahin im Halbstundentakt ungefähr 0,5 m. Für typische Ferngläser mit 50 mm Öffnung wird es schon ab 22:30 Uhr schwierig. Um 01:00 Uhr ist er mit einer Helligkeit von 11,6 m  erst in Fernrohren ab 120 mm Öffnung sichtbar.

Daten berechnet mit http://www.heavens-above.com (berechnet am 09.02. 2013 18:00 Uhr) für Dobratsch bei Villach:

Uhrzeit Abstand (km) Helligkeit Höhe Rektaszension Deklination Sternbild
21:00:00 35 141 7.7 14.0° 12h 15m 13° 35′ Coma Berenices
21:30:00 40 097 8.2 31.2° 12h 20m 33° 5′ Coma Berenices
22:00:00 47 869 8.9 42.8° 12h 26m 47° 11′ Canes Venatici
22:30:00 57 240 9.5 49.7° 12h 32m 56° 58′ Ursa Major
23:00:00 67 487 10.0 53.6° 12h 38m 63° 51′ Draco
23:30:00 78 224 10.5 55.5° 12h 45m 68° 51′ Draco
00:00:00 89 245 10.9 56.2° 12h 51m 72° 35′ Draco
00:30:00 100 435 11.2 56.2° 12h 58m 75° 27′ Draco
01:00:00 111 728 11.5 55.8° 13h 6m 77° 42′ Camelopardalis

 

2012 DA14 Bahn Dobratsch Kärnten

Die berechnete Bahn gilt für den Beobachtungsstandort Dobratsch. (Quelle: heavens-above.com)

 

Clear Skies und viel Spaß beim Beobachten!

Ja, richtig gelesen – 1550″!
So mancher Fernrohrbesitzer ist schon vom sogenannten „Öffnungsfieber“ gepackt worden und hat sich einen richtig großen Dobson gewünscht. Nun, vor einigen Monaten, genau im Juni 2012 fiel bei der ESO der Startschuss für ein gigantisches Projekt, das jeden Hobby-Astronomen sprachlos machen würde:  Das europäische Großteleskop „E-ELT“ (European Extremely Large Telescope) wird mit  einem 39,3 Meter großen Hauptspiegel das größte erdgebundene Teleskop im optischen Wellenlängenbereich werden.

Das entspricht einer Fläche von 978 Quadratmetern bestehend aus ca. 1000 sechseckigen Segmenten (jeweils 1,4 m breit und nur 5cm dick). Das derzeit größte Teleskop verfügt „nur“ über einen 10-Meter-Spiegel. Das E-ELT kann damit mehr Licht einfangen als alle derzeitigen 8-10m Teleskope zusammen, 8 Millionen mal mehr Licht als Galilei´s Teleskop, 100 Millionen mal mehr als das menschliche Auge. Wiegen wird die Hauptkonstruktion etwa 2,8 Millionen Tonnen!

Bestückt wird das E-ELT mit mehreren Kameras und auch Spektrographen, beide Komponenten können binnen weniger Minuten hin- und hergeschaltet werden. Auch die Schwenk-Mechanik ist so ausgelegt, dass in kürzester Zeit von einem Beobachtungsziel auf ein anderes geschwenkt werden kann um möglichst rasch auf aktuelle astronomische Ereignis reagieren zu können.

Noch heuer soll mit dem Bau begonnen werden um den regulären Betrieb im Oktober 2022 aufnehmen zu können – 10 Jahre Bauzeit bis zum „First-Light“ – um dann mind. 30 Jahre im Einsatz zu bleiben.

Was sind nun die Aufgaben eines solchen „Lichtsammelgiganten“?

Einerseits wird damit die Suche nach besonders massearmen Exoplaneten, also nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, erst machbar. Das europäische Großteleskop soll Exoplaneten sowohl indirekt nachweisen, z.B. durch Positionsänderungen eines Sterns aufgrund eines oder mehrerer ihn umkreisender Planeten, als auch direkte Aufnahmen von Exoplaneten anfertigen.
Weiters soll eine Untersuchung der chemischen Zusammensetzung der Atmosphären solcher Exoplaneten ermöglicht werden. Damit kann dann eine Reihe spannender Fragen geklärt werden, z.B. wie häufig Gesteinsplaneten in der habitablen Zone anzufinden sind und ob sie der Erde ähneln. Das E-ELT soll ebenfalls untersuchen, wie Planetensysteme entstehen und sich entwickeln, indem es protoplanetare Scheiben untersucht und vor allem Wasser und organische Moleküle ausfindig macht.

In einer weiteren Aufgaben können Supernova-Explosionen mittels Infrarotspektroskopie erkundet werden.

Die entferntesten und damit ältesten Objekte im beobachtbaren Universum stehen ebenfalls im Blickpunkt des E-ELT. Es soll unter anderem die Frage beantwortet werden, wie im jungen Universum Galaxien enstanden sind und welche Faktoren eine Rolle bei ihrer Entwicklung spielen. So kann auch festgestellt werden, ob und inwiefern sich die ältesten Galaxien von den heutigen unterscheiden. Auch die komplexen Wechselwirkungen zwischen Galaxien und dem intergalaktischen Medium soll erforscht werden.

Auch Schwarze Löcher stehen ganz oben auf dem Beobachtungplan des Teleskops um damit Gravitationstheorien wie auch die Allgemeine Relativitätstheorie zu überprüfen. Vielleicht lässt sich damit die Frage nach der Existenz von „mittelgroßen“ schwarzen Löchern mit einer Masse von 100-10.000 Sonnenmassen klären wie bislang nur vermutet.

Ein weiteres bedeutendes Anwendungsgebiet besteht in der direkten Messung der Expansion des Universums. Damit kann die Evolution des Universums besser nachvollzogen werden. Die gewonnenen Daten dürften auf theoretische Modelle wie die Inflation nach dem Urknall und die Dunkle Energie Auswirkungen zeigen.

Zudem wird das Teleskop untersuchen, ob fundamentale physikalische Konstante wirklich konstant sind oder sich im Laufe der Zeit ändern was natürlich von revolutionärer Tragweite sein kann. Last, but not Least, wird auch die Theorie der kosmischen Strings einer Überprüfung unterzogen.

Wo gibt es einen geeigneten Himmel um so ein Großteleskop nutzen zu können?

Nach einem Ausschreibungs-Wettbewerb hat man sich vor 2 Jahren für den 3060 Meter hohen Berg Cerro-Armazones in der Atacama-Wüste, Chile, aufgrund der hervorragenden Qualität für Himmelsbeobachtungen und der Möglichkeit der Zusammenarbeit des E-ELT mit der bereits bestehenden Infrastruktur des Very Large Telescope des ESO am nur 20 km entfernten Cerro-Paranal, entschieden.
Durchschnittlich sind in diesem Gebiet ca. 320 Nächte pro Jahr sternenklar! Davon kann der Hobbyastronom im meist trüben und lichtverschmutzten Mitteleuropa nur träumen.

Was kostet nun so ein gigantisches Projekt?

Das E-ELT wird zum Komplex des La Silla Paranal Observatoriums gehören und es ist ein  Budget von
1,083 Milliarden Euro
zur Verfügung gestellt worden. Aus dem grundlegenden Entwurf 2006 erfolgten 2007 und 2010 weitere elf Design-Studien, wobei aus Kosten- und Praktikabilitätsgründen (einfachere Konstruktion, schnellere Errichtung, Windlast, Sicherheitsmaßnahmen bei Erdbeben usw.) der Spiegeldurchmesser von ursprünglich 42 Meter auf 39 Meter verkleinert worden war.

Anbei noch einige Darstellungen wie das E-ELT am Ende aussehen wird:

E-ELT Hauptkomplex

 

 

 

 

 

 

 

Spiegel-Attrappe zur Verdeutlichung der Größe

 

 

 

 

 

 

E-ELT im Vergleich zu einem Airbus340

Heute am 31.8.2012 ist Vollmond – allerdings ein ganz besonderer, nämlich ein sogenannter
Blue Moon (engl. „blauer Mond“).
Diese im englischen Sprachraum beliebte Definition bezeichnet einen zweiten Vollmond innerhalb eines Monats.  In älteren astronomischen Schriften wurde damit der dritte Vollmond innerhalb einer Jahreszeit mit vier Vollmonden bezeichnet.
Da dies sehr selten vorkommt, spricht der Engländer umgangssprachlich von „once in a blue moon“ wenn er „so alle heiligen Zeiten“ meint.

ABER, kann der Mond tatsächlich BLAU sein?
Wohl kaum – aber woher kommt diese seltsame Bezeichnung?
Sie entstand Anfang des 19. Jahrhunderts, der genaue Ursprung dieser Bezeichnung bleibt aber im Dunklen.

Ein BLUE MOON passiert 41-mal in 100 Jahren, also ca. alle 2,5 Jahre und natürlich am häufigsten in den Monaten mit 31 Kalendertagen.
Andererseits kann es vorkommen, dass im Februar überhaupt kein Vollmond vorkommt*), wie z.B. 1999, 2018 und 2037 (in einem solchen Jahr findet aber daher ein „Blue Moon“ sowohl im Jänner als auch im März statt).
Noch seltener (nur alle 19 Jahre), aber erst kürzlich passiert, ist ein Blue Moon in der Silvesternacht wie am 31. Dezember 2009. Als Draufgabe gab es damals auch noch eine partielle Mondfinsternis.

*) Der Zyklus von Vollmond zu Vollmond dauert 29 Tage, 12 Stunden und 43 Minuten

Der „Blaumond“ kommt übrigens auch in der Schlümpfe-Verfilmung des Jahres 2011 vor. Dort werden ihm magische Kräfte nachgesagt, die den Schlümpfen helfen sollen, wieder in ihre eigene Welt zurückzukehren.

Blue Moon

Wann gibt es einen „Blue Moon“?

Leider regnet es heute in ganz Österreich, wir müssen also bis 31. Juli 2015 warten, bis wieder ein „blauer Mond“ erscheint …

Es ist nun die Zeit, wo die Sonne für den Astronomen nicht und nicht untergehen will. Und ist sie endlich weg, bleibt es noch lange halb-hell. Trotzdem gibt es viele lohnende Objekte, die man u.U. schon kurzärmelig (summte da nicht gerade eine Gelse?) vor die Linse bzw. Spiegel bekommen kann.

Merkur beglückt uns Mitte bis Ende Juni mit einer Abendsichtbarkeit mit freiem Auge – im Fernrohr ist die Merkuscheibe, sofern die Luftunruhe es tief am Horizont zulässt, schön bauchig.

Merkur im Juni 2012

 

   Merkur am Abendhimmel
   [interstellarum, Frank Gasparini]

 

 

 

 

 

 

Venus ist vom Abendhimmel verschwunden, taucht (nach dem kürzlichen spektakulären Venustransit am 6.6.) erst Anfang August als „Morgenstern“ wieder auf.

Auch Mars unterm Löwen steht in der Abenddämmerung schon weit westlich und wandert im Laufe des Sommers sichtbar in die Jungfrau.

Jupiter – ja wo ist Jupiter? Nun, er steht nahe der Sonne am Taghimmel, zeigt sich aber ab Ende Juni für Frühaufsteher wieder am Morgenhimmel.

Saturn bleibt nach wie vor der „Star“ am Himmel. Er bildet mit Spica im Sternbild Jungfrau ein leicht aufzufindendes Pärchen genau im Süden (ca. 22 Uhr).

Uranus (im Wassermann) und Neptun (in den Fischen) sind was für die „Ausdauernden“ – denn die beste Zeit ist um 3 Uhr morgens um sie derzeit aufzuspüren.

In den klassischen Sommersternbildern Skorpion, Schütze, Schlangenträger und Adler gibt es jede Menge sehr lohnender Objekte, die auch schon in kleinen Teleskopen Spaß machen. Und hoch oben etwas östlich leuchtet die Wega im Sternbild Leier. Der versierte Beobachter weiß, nun ist die Topzeit den Ringnebel M57 anzuvisieren.

Damit nicht genug, fliegt die internationale Raumstation ISS in den nächsten Tagen wieder gut sichtbar über uns – Details wie immer auf www.heavensabove.com. Und manchmal kann man auch die chinesische (unbemannte) Station TiangGong im Süden ihre Bahn ziehen sehen.

Um Satelliten, Raumstationen, Iridium Flares bequem aufzufinden, verwende ich das kostenlose App „SatTrack“
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.heavensabove&hl=de
(oder direkt am Handy vom AppStore runterladen)
auf meinem Android-Handy, das mich verlässlich aufmerksam macht, wenn am Himmel wieder mal „viel Verkehr“ herrscht. Für’s iPhone gibt es da sicher auch was …

Sat Track

WARNUNG: BLICKEN SIE NIE MIT DEM BLOSSEN AUGE ODER MIT OPTISCHEN HILFSMITTELN IN DIE SONNE. BENUTZEN SIE PASSENDEN SONNENFILTER!

Einer der astronomischen Höhepunkte dieses Jahrhunderts findet heuer im Juni statt. Ein derartiges Schauspiel werden erst zukünftige Generationen wieder zu Gesicht bekommen und zwar im Jahre 2117, in Europa sogar erst 2125. Die Rede ist natürlich vom bevorstehenden Venustransit am 5./6. Juni 2012.  Allerdings ist da früh aufstehen angesagt.

Bei einem Venustransit zieht die Venus vor der Sonne vorbei und ist als schwarzes Scheibchen erkennbar. Der letzte fand am 8. Juni 2004 statt und war in seiner vollen Länge mit bloßem Auge (mit Sonnenfinsternisbrille) von Europa aus beobachtbar. Der nächste findet in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 2012 statt. Leider hat die Venus bei Sonnenaufgang in Europa den größten Teil des Transits bereits hinter sich gebracht.

Stellung von Venus und Erde am 06.06.2012

Was ist das besondere an einem Venustransit?
Unsere beiden inneren Nachbarn, Venus und Merkur, überholen uns in regelmäßigen Abständen, weiterlesen

Der Frühling bereitet dem Hobby-Astronomen viel Freude. Obwohl die Tage nun schnell länger werden und das Beobachten erst um einiges später möglich ist, gibt es auch nicht zu verachtende Vorteile. Vorbei ist die Zeit, wo wir dick eingepackt und leicht frierend ins Okular geschaut haben und uns mit anlaufenden Linsen und nicht genügend ausgekühlten Spiegeln plagen mussten. Endlich hüllen sich Hecken und Bäume wieder in dichtes Grün und sorgen für etwas Milderung der städtischen „Lichtverschmutzung“ auf meiner Terrasse.  Für mich beginnt ein Beobachtungsabend trotzdem schon kurz nach Sonnenuntergang, denn Venus, Mars und Saturn können auch schon in der Dämmerung ausgezeichnet beobachtet werden.

Noch immer erscheint Venus weiterlesen…

Wenn man sich mit der Astronomie auseinanderzusetzen beginnt, stolpert man bald über die Tatsache, dass Spiegelteleskope die Linsenfernrohre schon längst über weite Strecken abgelöst haben. In diesem Beitrag will ich erläutern wie das wahre Arbeitsgerät der Astronomen und Amateurastronomen aussieht und warum das so ist.

In Christophs Beitrag haben wir gesehen, dass es den Astronomen nicht ausschließlich um Vergrößerung und Auflösung geht, sondern auch das Lichtsammelvermögen der Teleskope eine wichtige Rolle spielt. Die Distanzen im Weltall sind gigantisch und die meisten interessanten Objekte sehr lichtschwach. Nun geht es darum, wie viel Licht ein Teleskop sammeln kann. Je heller ein Objekt im Fernrohr erscheint desto besser. Dabei gibt es eine einfache Faustregel, der doppelte Teleskopdurchmesser erzeugt ein 4-mal so helles Bild. weiterlesen

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Zeigt man sein Teleskop stolz Freunden, Verwandten oder wem auch immer, dann kommt mit fast 100%iger Wahrscheinlichkeit die Frage: „Und, wie weit kann man damit vergrößern?“
Das kommt daher, dass der Laie das Fernglas/Fernrohr automatisch mit Vergrößerung in Zusammenhang bringt – denn dazu ist so was ja schließlich da, oder?

Immer wieder werden in Supermärkten Teleskope inkl. Zubehör mit sagenhaften Vergrößerungswerten zu unglaublich günstigen Preisen angeboten! Ein ideales Geschenk um Kinder mit der Astronomie vertraut zu machen? Werte wie “600-fache Vergrößerung” hören sich schon gewaltig an und sind natürlich ein super Lockmittel. So mancher Käufer meint damit die farbenprächtigen Fotos in den Illustrierten live bewundern zu können. Hier führt uns die Werbung ganz einfach in die Irre, denn Vergrößerung ist nur das drittwichtigste an einem Fernrohr.

Ein Linsenfernrohr am Dreibein, wie man es auch im Supermarkt bekommt

Warum vergrößern Astronomen überhaupt?

Das Weltall ist voller interessanter Objekte wie Galaxien oder Sternhaufen. Auch die Planeten sind mehr als nur helle Lichtpunkte am Nachthimmel. Und das bei nur 10facher Vergrößerung. Die Ringe des Saturn sind schon bei circa 150-facher Vergrößerung sichtbar. Am Mond sehen wir schon mit freiem Auge viele Krater, doch erst im Teleskop werden schon bei geringen Vergrößerungen viele Details sichtbar. weiterlesen

„Der April macht was er will“ heißt ein altes Sprichwort. Er hat allerdings bis jetzt nicht das gemacht, was sich ein Hobbyastronom gerne wünscht, nämlich einen ruhigen, klaren Himmel.

Das heißt aber nicht, dass keine Beobachtung möglich ist. Es gibt momentan viele lohnende Objekte für große und kleine Fernrohre.

Nach wie vor strahlt Venus schon vor der Dämmerung hoch und hell im Westen und macht dem Namen „Abendstern“ wirklich alle Ehre. Ein Blick durchs Okular zeigt eine schöne Sichel des Planeten, die jetzt immer größer wird.

Während sich Jupiter im Westen praktisch verabschiedet hat, steht Mars leicht orange gefärbt zu abends auffällig im Süden im Sternbild Löwe hoch am Himmel.

Ein Schwenk nach Osten und auch Saturn  weiterlesen…

Wer kennt ihn nicht, den strahlenden Lichtpunkt der meist als Erster in der Dämmerung sichtbar wird? Der Abendstern wird er im Volksmund genannt. Gemeinsam mit dem Polarstern streitet er sich auch um den Mythos „hellster Stern“, worüber ich in meinem letzten Beitrag ausführlich geschrieben habe. Doch ist es wirklich ein Stern?

Nein, der Abendstern ist eigentlich ein Planet – die Venus! Unser innerer Nachbarplanet reflektiert das Sonnenlicht so stark, dass er bereits in der Dämmerung erscheint. Wenn sie am Himmel steht, dann leuchtet sie auch rund 10-mal heller als Sirius, der hellste Stern am Nordhimmel. Continue Reading