Wer hat nicht schon einmal gehört, dass der Polarstern der hellste Stern am Himmel sei?
Wir hören das regelmäßig. Es ist einer der vielen Astro-Mythen!
Gemeinsam mit dem Abendstern streitet sich der Polarstern im Volksmund um den Titel „Hellster Stern“. Der „Arme“ schafft es jedoch nur auf Platz 47, ist also bei Weitem nicht der strahlendste Stern am Firmament. Was das Besondere am Abendstern ist – das ist eine ganz eigene Geschichte. Mehr dazu gibt’s dann nächste Woche.
Wer ist dann der hellste am ganzen Himmel?
Es ist Sirius, der Hauptstern im Sternbild Großer Hund.
Er ist rund 25-mal so hell wie Polaris, jedoch nur im Winter abends sichtbar. Nach ihm kommen auf den Plätzen 2 Canopus (von Mitteleuropa aus nicht sichtbar) und 3 Arktur, der den Frühlingshimmel dominiert. Dicht auf seinen Fersen ist Wega, die uns im Sommer beglückt.
Warum sind die Sterne unterschiedlich hell?
Nicht jeder Stern leuchtet gleich stark. Viele Sterne sind um ein Vielfaches größer als unsere Sonne und leuchten auch viel heller. Manche Sterne sind aber so weit von der Erde entfernt, dass man das nicht sieht. Es ist wie mit einer Kerze im Fenster gegenüber. Sie wird nie so hell leuchten, wie eine Kerze am eigenen Fensterbrett.
Doch jetzt zurück zum Polarstern. Was macht ihn so besonders?
Polaris, wie ihn Astronomen auch noch nennen, steht fast genau am Himmelsnordpol. Er befindet sich quasi in der Verlängerung der Erdachse. Somit dreht sich alles wortwörtlich um ihn. Auch für die Schiffahrt war er deshalb lange unentbehrlich. Doch auch heute kann er der Retter in der Not sein, falls man sich irgendwo auf der Nordhalbkugel verlaufen hat. Doch dazu muss man ihn erst mal finden. Mythisch ist das Auffinden freilich nicht.
Wie finde ich den Polarstern?
Den Polarstern zu finden ist leicht! Jeder kennt das Sternbild „Großer Wagen“ (eigentlich ein Teil des Sternbildes „Großer Bär“), der ebenfalls das ganze Jahr über zu sehen ist. Hat man den mal gefunden – seine charakteristische Form springt sofort ins Auge – dann verlängert man einfach den Abstand zwischen den vorderen zwei Kastensternen fünf mal und schon ist man beim Polarstern angelangt. Wie das genau aussieht, zeigt die Aufsuchskarte unten.
Für alle jene, die ein Teleskop ihr Eigen nennen, ein kleiner Tipp: Beim Polarstern dicht dabei findet man einen weiteren schwachen Stern. Und er ist nichts anderes als ein Begleiter, der den Polarstern in ca. 30 Jahren umkreist.
[…] Polarstern streitet er sich auch um den Mythos “hellster Stern”, worüber ich in meinem letzten Beitrag ausführlich geschrieben habe. Doch ist es wirklich ein […]