Fast jeder Mensch hat schon irgendwann mal eine Sternschnuppe am Himmel gesehen. Und so mancher glaubt, er habe nun einen Wunsch frei.
Aber warum klappt das mit den Wünschen einfach nicht so richtig? Könnte es daran liegen, dass das gar keine Sternschnuppe war? Aber was war es dann?
Echte Sternschnuppen entstehen durch kleine Meteoride oder Staubkörner, die aus Metall oder Gestein bestehen und meist nur Mikro-, Milli- bis vielleicht Zentimeter groß sind. Sie kommen aus den Tiefen des Weltraums und treffen mit äußerst hoher Geschwindigkeit auf die Luftteilchen der Erdatmosphäre. Dort verglühen sie in der oberen Atmosphäre in etwa 80 km Höhe und ziehen eine kurze Leuchtspur am Himmel. Pro Tag regnen bis zu 10 Milliarden (!) solcher Teilchen mit einem Gesamtgewicht von mehreren tausend Tonnen auf die Erde – der überwiegende Teil ist winzigst klein – zum Glück! Gelangt aber tatsächlich mal so ein Teil bis auf den Boden, spricht man von einem Meteorit.
Doch nicht alle beobachteten Sternschnuppen sind echt! Viele der sogenannten Sternschnuppen sind einfach nur Weltraumschrott, also Teile alter Satelliten oder anderer Raumobjekte, die irgendwann auf die Erde zurück fallen. Wenn solche Teile verglühen, so sehen sie eben nur aus wie „Sternschnuppen“. Es soll über 600.000 Teile größer 1 cm im Orbit geben und einige hundert Millionen, die kleiner sind … Da hab ich schon fast mehr Angst vor Weltraumschrott als vor Meteoriten!
Wie kann ich jetzt aber feststellen, was ich sehe? Eine kleine oder größere Schnuppe aus den Tiefen des Alls oder eben nur ein von Menschenhand erzeugtes Teil? Es ist einfacher zu unterscheiden als man denkt, denn der verglühende Weltraumschrott fliegt deutlich langsamer. Während Sternschnuppen mit einigen Tausend Stundenkilometern (40 – 260 Tausend km/h) auf die Erde treffen, haben die Schrottteile ca. 28.000km/h und verglühen meist während 1-2 Sekunden. Echte Sternschnuppen erhascht man in den meisten Fällen nur einen Augenblick lang – ein Staubteilchen in der Größe eines Reiskorns allerdings kann schon eine eindrucksvolle Licht-erscheinung bis zu einer Sekunde erzeugen. Die beste Zeit um auf Sternschnuppenjagd zu gehen ist zwischen 22 Uhr nachts bis 3 Uhr morgens, da sich da die Erde in den Staubstrom hinein dreht.
Hat man eine pfeilschnelle Sternschuppe erblickt, darf man sich was wünschen und vielleicht geht auch der eine oder andere Wunsch irgendwann mal in Erfüllung. Sieht man aber Weltraumschrott verglühen, kann man sich nur wünschen, dass er nicht groß genug ist und bis zum Boden gelangt – und gar einen trifft, was aber doch extrem unwahrscheinlich ist.
Vielleicht lässt sich dadurch ganz einfach erklären, warum es mit dem Wunscherfüllen so oft nicht klappt! 😉