Heute, 01.02.2012, gab es eine Spitzengelegenheit in Wien direkt von Frau Dr. Pauss vom CERN zu erfahren, was dort im Moment so passiert und geforscht wird. Titel der Veranstaltung: “Der Large Hadron Collider (LHC) am CERN: Unmögliches möglich und Unsichtbares sichtbar machen”. Christoph und ich waren dazu im ÖGAVN-Club in der Hofburg.
Nach Vorstellung der Professorin für Experimentelle Partikelphysik im Schweizer Bundesinstitut für Technologie in Zürich und Leiterin der Internationalen Beziehungen bei CERN in Genf durch ex-Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel folgte ein spannender Vortrag, der die wissenschaftlichen Aspekte des Large Hadron Colliders (LHC) und deren internationalen Herausforderungen beinhaltete.
Das internationale Forschungsprojekt
Der LHC ist wohl das internationalste Forschungsprojekt der Welt an dem etliche Nationen, hunderte Institute und tausende Forscher beteiligt sind. Trotz der Vielfalt an verschiedensten Kulturen können die Wissenschaftler an einem Tisch sitzen und gemeinsam an ihren Projekten arbeiten. Das CERN wurde schon vor der Europäischen Union gegründet und es fielen Stichworte wie “Science for Peace” und “Diplomacy through Science”.
Grundlagenforschung anschaulich erklärt
Frau Dr. Pauss brachte packende und sogleich anschauliche Vergleiche, die auch für uns, die wir ja versuchen den Menschen das “Unbegreifliche” anschaulich darzustellen, sehr interessant sind. Eine tolle Analogie, die wunderbar den Unterschied zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung darstellt, zeigte ein Vergleich zwischen einer Kerze und einer Glühbirne. Mit angewandter Forschung, also Verbesserung, wird man aus einer Kerze nie eine Glühbirne machen können, höchstens ihre Eigenschaften verbessern, doch wird die Grundlagenforschung einem irgendwann die Glühbirne liefern.
Im Prinzip ist der LHC nämlich nichts anderes als ein riesiges Mikroskop, eine Digitalkamera mit 100 Megapixeln, die 40 Millionen Bilder in der Sekunde macht. Der LHC bietet wirklich galaktische Superlative: So finden wir den leersten Raum der Galaxie in dem die heißesten Reaktionen stattfinden – 100.000 mal heißer als im Inneren der Sonne (Hitze als kinetische Teilchenenergie auf kleinstem Raum).
Junge Forschung
Im Auftrag des CERN junge Forscher in die internationalen Prozesse einzubinden, sind dort aktuell um die 3000 Dissertanten angestellt.
In der anschließenden Fragerunde klärte uns Prof. Pauss sowohl über bautechnische Angelegenheiten, Administration bei der Datenverarbeitung und vermeintlich überlichtschnelle Neutrinos auf. Sie freute sich darüber, dass wohl Ende des Jahres die Frage zum Higgs-Teilchen geklärt sein wird. Zweifel eines Skeptikers im Publikum über vermeintliche “massive” Sicherheitsrisiken des LHC konnten überzeugend ausgeräumt werden.
Ich bin schon gespannt auf kommende Überraschungen und neue Erkenntnisse des LHC, die Wissenschaftler aus aller Welt an diesem Projekt erlangen werden.
Weblinks:
http://www.lhc-facts.ch/ – Daten und Fakten zum LHC
http://public.web.cern.ch/public/ – Die offizielle Website des CERN
http://lhc.web.cern.ch/lhc/ – Die offizielle Website des LHC
http://de.wikipedia.org/wiki/Large_Hadron_Collider – Wikipediaartikel zum LHC
http://de.wikipedia.org/wiki/CERN – Wikipediaartikel zum CERN