Seit vorigem Jahr gibt es auf der Gerlitze bei Villach das neu erbaute AMOS Observatory – eine top moderne Sternwarte nahe dem Sonnenobservatorium, die heuer mit dem Führungsbetrieb, immer donnerstags, begann.
Ernst und ich wollten schon seit einiger Zeit die Kollegen besuchen und bei der Gelegenheit auch gleich an einer Führung teilnehmen. Also rein ins Auto und den Berg rauf, der Himmel war klar und versprach gute Beobachtungsmöglichkeiten.
Top Ausstattung in moderner Kuppel
Dort bei klirrender Kälte angekommen empfing uns auch schon Michi Pagitz, der uns natürlich auch gleich zu einer Sonderführung einlud. Im wohl temperierten Vortragsraum gibt es einen Computer und ein Flat TV, welche direkt mit dem Haupteleskop in der Kuppel verbunden sind. Michi öffnete die Tür zur Kuppel hinauf und klirrende -10 Grad schlugen uns entgegen. Oben in der imposanten Kuppel angekommen, springt einem sofort das Celestron C-14 Spiegelteleskop auf einer gewaltigen ASA-Montierung ins Auge. Ein hochmodernes Go-To Direktansteuerungssystem fährt blitzschnell und erstaunlich leise jedes gewünschte Objekt präzise an.
Beobachten mit GoTo
Michi hatte schon den Orionnebel als erstes Show-Objekt eingestellt. Im sogenannten Trapez waren die sehr schwierig zu sehenden E- und F-Sterne glasklar zu erkennen. Obwohl das Seeing am Himmel nicht unbedingt optimal war, schwenkten wir erwartungsvoll auf Jupiter, der uns nicht enttäuschte. Danach wollten wir natürlich Gasnebel und Galaxien sehen. Michi gab die Objektnummer ein, das Teleskop surrte kurz und schon konnten wir die verschiedensten Nebel, Doppelsterne und Galaxien beobachten. Darunter der Hubble- und der Eskimo-Nebel, diverse Messierobjekte, IC418, NGC 2438, NGC 383 (weit entfernter Galaxienhaufen), NGC 891, NGC 1535, NGC 1999, NGC 2261, NGC 2392, NGC 2419, NGC 7320 und etliche mehr. Als besonderes Highlight wollten wir den schwachen, aber aus vielen Bildern berühmten Pferdekopfnebel erhaschen, was nach einigem sehr genauen Hingucken auch wirklich gelang.
Ein Schnappschuss durch’s Teleskop
Da das Teleskop ja nicht für das visuelle Beobachten, sondern die Himmels- fotografie optimiert ist, wollte ich natürlich unbedingt einen Schnappschuss mit meiner Canon EOS 350 D machen. Nach 3 Minuten Belichtung auf die Galaxie M82 konnte man darin schon viele Details und Farben erkennen.
Nach 2 Stunden Beobachten machten wir uns „gut ausgekühlt“ wieder auf den Heimweg.
Alles in allem war es ein sehr gelungener Abend mit viel Spaß am Beobachten, bestens geführt durch Michi Pagitz. Wir werden mit Sicherheit wiederkommen und die weiteren Vorzüge des AMOS Observatory genießen.